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4 aus Belgien

Vom 24. Mai bis zum 27. Juli 2013 zeigt die Galerie die Ausstellung »4 AUS BELGIEN« mit Arbeiten von Rik de Boe, Johan Gelper, Carole Vanderlinden und Dirk Zoete. Das Projekt, dem eine Recherchereise durch zahlreiche Ateliers vorausging, möchte beispielhaft die hohe Qualität und Eigenständigkeit zeitgenössischer belgischer Kunstproduktion vor Augen führen. Dabei fiel die Wahl auf vier KünstlerInnen, die in ihrem Heimatland bereits bekannt sind, die es außerhalb Belgiens aber noch zu entdecken gilt. Darüber hinaus offeriert die Gruppenschau ein vielfältiges Spektrum künstlerischer Positionen, denn die vier arbeiten nicht nur in verschiedenen Medien (Malerei, Zeichnung, Skulptur und Installation), sondern unterscheiden sich auch in ihren künstlerischen Werdegängen.

Rik de Boe (*1964, Ninove), der auch als Dozent für grafische Künste sowie als Initiator der „Voorkamer“ in Lier, einem Raum für zeitgenössische Kunst, tätig ist, fertigt seit vielen Jahren schwarz-weiße Grafit-Zeichnungen identischen Formats, deren dichte atmosphärische Wirkung an filmische Bilder denken lässt. So begegnen in ihnen immer wieder Ausschnitte von Fassaden und Innenräume sowie Spiegel, Fenster und Jalousien, die wie in einer „Camera Obscura“ nicht nur um Vorgänge der Wahrnehmung kreisen, sondern auch Erinnerungen an mental gespeicherte Bilder wachrufen.

Johan Gelper (*1980, Gent), der jüngste unter den eingeladenen KünstlerInnen, ist gleichermaßen von biomorphischen Formen wie von dynamischen Prozessen in Natur und Technik fasziniert. Diese übersetzt er in eine abstrakt-lineare Formensprache, die ihrerseits auf Vorstellungen von Veränderung, Wachstum und Bewegung beruht. Neben Zeichnungen entstehen vor allem Skulpturen und Installationen, die er aus allerlei Fundstücken zu ebenso komplexen wie fragilen Gebilden im Raum anordnet. Für die Ausstellung in Berlin wird Johan Gelper eine neue, ortsbezogene Arbeit realisieren.

Auch Carole Vanderlinden (*1973, Brüssel) greift auf Formen und Gestaltungsvorgänge aus der Natur zurück, dies jedoch mit den Mitteln einer Malerei zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. So finden sich in ihren Bildern zum Beispiel landschaftliche Formationen, florale Motive und kristalline Strukturen, die aber niemals nachempfunden werden, sondern eigenen malerischen Transformationsprozessen folgen. Goldgründe und freie ornamentale Muster verleihen ihren Arbeiten oftmals eine feierliche Wirkung, verweisen aber ebenso auf eine intensive Beschäftigung mit der Kunstgeschichte, die Carole Vanderlinden eigenständig interpretiert.

Dirk Zoete (*1969, Gent) hat als Zeichner und Objektkünstler zu einer individuellen, symbolischen Kunstsprache gefunden. So entwickelt er Szenarien wie auf einer Bühne oder Manege, auf der schematische Figuren agieren, die von vieldeutigen Requisiten umgeben sind – darunter Totenschädel, Schiffe und Käfige. Auch nimmt er mit seinen detaillierten Zeichnungen auf seine eigene Herkunft Bezug, indem er bäuerliches Leben zwischen Ackerbau und Viehzucht in ein modellhaftes „Welttheater“ verwandelt und um eigene Vorstellungen von Produktivität ergänzt.

Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, den 24. Mai um 19 Uhr in Anwesenheit der vier KünstlerInnen.

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